Die Notrufnummer 112 – Sie kennen Sie alle. Doch: Was passiert wenn ich einen Notruf absetzen muss? Mit wem werde ich eigentlich verbunden und was genau muss ich „dem da am anderen Ende“ mitteilen? Hier finden Sie die Antworten.
Mit wem spreche ich?
Kommen Sie in die Lage einen Notruf absetzen zu müssen wählen Sie die kostenfreie Notrufnummer 112. Sie landen daraufhin bei der Leitstelle für Feuerschutz und Rettungsdienst des Kreises Kleve in Kleve. Dort sitzen tagsüber drei und nachts zwei Disponenten, die die Notrufe entgegennehmen. Die Kollegen in der Leitstelle können allesamt eine feuerwehrtechnische und rettungsdienstliche Ausbildung nachweisen und ihre Lage vor Ort meist gut aus der Ferne beurteilen.
Hat der Disponent Ihren Notruf angenommen so wird er Sie die berühmten 5 W-Fragen stellen.
Wo ist etwas passiert?
Was ist passiert?
Wieviele Personen sind verletzt?
Welche Verletzungen / Erkrankungen?
Warten auf Rückfragen!
Wichtig hierbei ist, dass Sie wirklich erst dann wieder auflegen, wenn der Disponent Ihnen das sagt. Oftmals stellt der Disponent noch weitere Fragen, die für die Abarbeitung des Notrufs von Bedeutung sein können. Im Anschluss alarmiert der Disponent von der Leitstelle aus die Einsatzkräfte.
Achtung, Funkalarm!
Nachdem der Disponent in der Leitstelle den Notruf bearbeitet hat alarmiert er die zuständigen Einsatzkräfte. Dabei hilft ihm der Leitstellenrechner – ein Computer, der die sogenannten „AAO“s (
Alarm- und
Ausrücke
ordnungen) gespeichert hat. In diesen „AAO“s ist genau hinterlegt, welche Feuerwehr mit welchen Löschzügen zu welchen Einsatzarten alarmiert wird.
Beispiel: Brennt in der Reeser Innenstadt auf dem Marktplatz ein PKW dann wird nur der Löschzug Rees alarmiert. Es hätte wenig Sinn auch noch zwei weitere Löschzüge dorthin zu rufen, da der LZ Rees diesen Einsatz selbstständig abarbeiten kann.
Der Disponent auf der Leitstelle hat nun also das Einsatzstichwort in den Leitstellenrechner eingegeben und die AAO hat die zuständigen Einsatzkräfte vorgeschlagen. Nun werden diese Löschzüge über das Funknetz alarmiert. Während früher ausschließlich über Sirene alarmiert wurde übernehmen heutzutage die sogenannten Funkmeldeempfänger diesen Job. Fast jeder Feuerwehrmann trägt so einen Melder an der Hose, der im Alarmfall mit lauten Tönen auslöst und die Funkdurchsage des Disponenten wiedergibt. Die „altmodischen“ Sirenen sind jedoch noch nicht ganz Geschichte. Bei großen Einsatzlagen werden die Löschzüge zusätzlich auch hierüber alarmiert. Auch das ist in der AAO festgelegt.
Sind die Einsatzkräfte nun also alarmiert begeben sie sich schnellstmöglich zur Feuerwache.
Das Ausrücken
24 Stunden am Tag – 365 Tage im Jahr. Da es für Brände und Notfälle keine „Öffnungszeiten“ gibt ist Ihre Feuerwehr jederzeit einsatzbereit. So kann es also passieren, dass die Einsatzkräfte im Alarmfall ihren Arbeitsplatz verlassen, das gemütliche Grillen abbrechen oder aus dem Tiefschlaf gerissen werden. Sie begeben sich dann direkt zur Feuerwache, legen schnellstmöglich ihre persönliche Schutzausrüstung an und besetzen die Fahrzeuge. Dabei gilt: Die Plätze in den Fahrzeugen sind verschiedenen Aufgaben zugewiesen. Bedeutet: Eine Einsatzkraft, die für einen Einsatz unter schwerem Atemschutz tauglich ist und den Lehrgang bestanden hat, kann sich auf einen dieser Plätze setzen und sich schon auf der Anfahrt das Atemschutzgerät anlegen. Gleiches gilt für die Drehleiter: Einsatzkräfte mit bestandenem Drehleitermaschinisten-Lehrgang besetzen die Drehleiter. Sobald die Fahrzeuge vollständig besetzt sind rücken die Einsatzkräfte zur Einsatzstelle aus.