Pressemitteilung der Stadt Rees
Glücklicherweise handelte es sich um eine Einsatzübung, bei der es darum ging, Erfahrungen bei einer Personenrettung aus dem Rhein zu sammeln. Dabei wurden zwei unterschiedliche Szenarien geübt. Bei der ersten Übung sprang Marcel Heuberg, erfahrener Feuerwehrmann im Löschzug Rees, unterhalb der Rheinbrücke im Neoprenanzug in die Fluten des Rheins, um eine Person zu simulieren, die von der Brücke gesprungen ist. Während das Mehrzweckbot „Bienchen“ des Löschzugs Bienen der zu rettenden Person aus Richtung Reeserward entgegenfuhr, folgte das Mehrzweckboot des Löschzugs Haffen-Mehr der Person aus Richtung Reeser Rheinpromenade.
„Die Strömung im Rhein ist sehr stark“, erläuterte Peter Roos, Löschzugführer der Einheit aus Haffen-Mehr, der auch für die Übung verantwortlich war. „Die Fließgeschwindigkeit beträgt sechs bis zehn km/h, hinzu kommt die unberechenbare Sogwirkung des Wassers. Die Feuerwehr ist zwar erfahrungsgemäß innerhalb der Hilfsfrist von acht Minuten vor Ort, während dieser Zeit ist die zu rettende Person jedoch bereits zwei bis drei Kilometer rheinabwärts getrieben“, so Roos. Das mache deutlich, dass es bei der Rettung von Personen aus dem Rhein um Sekunden gehe. Passanten sollten möglichst schnell die Feuerwehr unter Notruf 112 alarmieren und dabei genaue Angaben über die Örtlichkeit machen, an der sich der Ertrinkende zum Zeitpunkt des Anrufes befindet. Die Information ist sehr wichtig, damit die Verantwortlichen der Feuerwehr entscheiden können, wo die Mehrzweckboote zu Wasser gelassen werden und wo genau sie nach der Person suchen müssen.
Im Rahmen der zweiten Übung wurde simuliert, dass ein Angler von einer Kribbe in den Rhein gefallen ist und in der Nähe des Ufers vorbeitreibt. „In diesem Fall wurden Wurfleinen eingesetzt, um die Person anschließend an Land ziehen zu können“, erläutert Roos.
Schwimmen im Rhein ist lebensgefährlich
Insgesamt brachten die beiden gelungenen Übungen zahlreiche wichtige Erkenntnisse für die Feuerwehrleute. Sie zeigten aber auch, dass das Schwimmen im Rhein lebensgefährlich ist. Bei einer Strömungsgeschwindigkeit von bis zu zehn km/h und nicht zu unterschätzenden Sogwirkungen ist es für einen Menschen kaum möglich, selbständig wieder an Land zu kommen. „Die Kraft des Rheins ist unvorstellbar. Ich kann nur jeden davor warnen, im Rhein zu schwimmen. Dafür gibt es entsprechende Schwimmbäder oder Badeseen“, mahnt Gerwers.
Unterstützt wurde die Feuerwehr bei der Übung durch Heinz Hell, der mit seiner Fähre „Rääße Pöntje“ den Vertretern der Presse aber auch Bürgermeister Christoph Gerwers, Wehrführer Hans-Gerd Thiel und Peter Roos, dem die Koordination der Übung oblag, die Gelegenheit gegeben hat, die Übung ganz aus der Nähe zu verfolgen und sich ein möglichst detailliertes Bild vom Verlauf zu verschaffen.
„Die Übung war sehr beeindruckend. Sie zeigte nicht nur, wie gefährlich der Rhein ist, sie zeigte auch ganz besonders, dass wir über eine gut ausgerüstete und vor allen Dingen gut ausgebildete Feuerwehr verfügen“, so Gerwers. Wehrführer Thiel dankte den Einsatzkräften ebenfalls und hob die aus seiner Sicht wichtigen Erkenntnisse aus der Übung für die zukünftige Arbeit der Feuerwehr hervor.