Am Freitag Abend fand die jährliche Großübung aller Löschzüge der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Rees statt. Unterstützt wurden die Kameraden durch Einsatzkräfte des Malterser Hilfsdienstes (MHD) und des Deutschen Roten Kreuzes (DRK).
Um 18:30 Uhr wurden die Löschzüge Rees und Haffen-Mehr zu einem gemeldeten Verkehrsunfall mit mehreren eingeklemmten Personen zur Albert-Einstein-Straße alarmiert. Folgende Lage wurde dort simuliert: Ein Gliederzug einer Spedition, beladen mit zunächst unbekanntem Gefahrgut, übersah bei der Ausfahrt vom Firmengelände einen mit fünf Personen besetzten Kleinwagen. Trotz Vollbremsung touchierte der LKW den PKW, der sich daraufhin mehrmals überschlug und mit der Fahrerseite gegen einen Baum prallte. Bei der Vollbremsung des LKW verrutschte die Ladung und der grünlich gefärbte Gefahrstoff lief unkontrolliert von der Ladefläche.
Bei Eintreffen der ersten Einsatzkräfte konnte festgestellt werden, dass alle Insassen des PKW eingeklemmt waren. Zudem saß die unter Schock stehende Fahrerin des LKW vor dem Führerhaus. Der Löschzug Rees sicherte die Einsatzstelle gegen den fließenden Verkehr und sperrte den Gefahrenbereich ab. Zur Rettung der eingeklemmten PKW-Insassen wurde schweres hydraulisches Gerät (Rettungsschere und Spreizer) eingesetzt und der Brandschutz sichergestellt. Zeitgleich wurden mehrere Rettungswagen und ein Rettungshubschrauber (simuliert) nachgefordert. Die leicht verletzten Patienten wurden von Einsatzkräften der Feuerwehr erstversorgt und betreut. Die schwer verletzten Insassen wurden nach der Rettung durch mehrere Rettungswagen des MHD und DRK den umliegenden Krankenhäusern zugeführt (simuliert). Hierzu fand eine Patientenregistrierung statt. Zudem wurden die Löschzüge Millingen, Haldern und Bienen nachgefordert, die wie der LZ Haffen-Mehr von der Groiner Allee die Einsatzstelle angefahren sind. Dort wurden mehrere Trupps unter schwerem Atemschutz eingesetzt, die sich teils unter Chemikalienschutzanzügen (CSA) zum Gefahrgut-LKW begaben. Nachdem bekannt war, um welchen Stoff es sich handelte wurden die Lecks geschlossen, das Gefahrgut gesichert und die Kanaldeckel abgedichtet. Zur Dekontamination der Einsatzkräfte wurde außerdem ein Dekontaminationsplatz errichtet. Nachdem alle Einsatzabschnitte abgearbeitet waren konnte die Übung, die der stellvertretende Wehrführer Carsten Rulofs leitete, nach ca. 2 1/2 Stunden beendet werden.
Im Anschluss trafen sich alle Beteiligten am Gerätehaus Rees wo durch Wehrführer Hans-Gerd Thiel, Übungsleiter Marcel Heuberg (Löschzug Rees) und Bürgermeister Christoph Gerwers ein kurzes Fazit gezogen wurde und ein kleiner Imbiß auf die Kameraden wartete. Im Großen und Ganzen verlief die Jahresübung recht erfolgreich. Gerade auch im Hinblick auf die Betuwe-Linie seien solche Gefahrgut-Einsätze zur Übung sehr sinnvoll, waren sich die Verantwortlichen sicher. Auch die Zusammenarbeit der einzelnen Löschzüge habe wiedermal gut funktioniert. Der spezielle Einsatzablauf wird in nächster Zeit ausgewertet und die Ergebnisse in den einzelnen Löschzügen besprochen, sodass die Einsatzkräfte viel aus dieser Übung mitnehmen können.
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